Startschuss für ein neues Baugebiet
Borghorster „Südviertel am Ring“ mit innovativer Energieversorgung
Von Dirk Drunkenmölle – Westfälische Nachrichten
Nachdem die letzten Hürden aus dem Weg geräumt worden sind, hat der Rat der Stadt Steinfurt im nicht-öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung dem städtebaulichen Vertrag zugestimmt, das sogenannte Südviertel am Oranienring für eine Wohnbebauung zu erschließen. Insgesamt 41 Grundstücke (33 davon im Eigentum der Holz GmbH von Helmut Holz und acht im Besitz der East-Project GmbH von Leonid Golovanevskij) können dort mit modernen Stadtvillen oder klassischen eineinhalbstöckigen Einfamilien- und Doppelhäusern bebaut werden. Die Erschließungsplanung hat die Planungsgruppe Rein aus Laer, die Vermarktung der Steinfurter Immobilienmakler Werner Otto übernommen.
Das Tempo, mit dem der Bebauungsplan rechtskräftig geworden ist (von der Aufstellung des Bebauungsplans bis zu seiner Rechtskraft sind nur neun Monate vergangen) wollen alle Beteiligten jetzt fortsetzen, um potenziellen Bauherren den Traum vom Wohnen im eigenen Haus schnell zu erfüllen. Mit Blick sowohl auf die Nachfrage als auch die Veränderungen bei den Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten raten die Experten dazu, schnell zu handeln. Weder Geld noch Zeit sollen verloren gehen. „Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen“, verwies Werner Otto auf die Vorteile, im Borghorster Südviertel schlüsselfertig und zum Festpreis bauen zu können. Das schaffe in diesen bewegten Zeiten Planungs- und Zinssicherheit. Sofern ein Kaufvertrag noch in diesem Jahr beurkundet wird, lassen sich darüber hinaus bei der Grunderwerbssteuer aufgrund einer NRW-Landesförderung noch zwei Prozent des Kaufpreises sparen.
Mit den Erschließungsarbeiten kann, laut Werner Otto, im ersten Quartal nächsten Jahres, mit dem Hochbau voraussichtlich im August 2023 begonnen werden.
Als „top“ bezeichnete Otto die Lage des Baugebiets und die Möglichkeiten, nachhaltig, energieeffizient, barrierefrei und ökologisch, beispielsweise mit klassischen Luftwärmepumpen, PV-Anlagen und begrünten Dächern, zu bauen. Glasfaseranschluss sei selbstverständlich. Der Lückenschluss zur Nachbarschaft sei gelungen, fügte Otto an.
Rolf Echelmeyer, Geschäftsführer der Steinfurter Stadtwerke war zu dem Ortstermin gekommen, um Werbung für den Aufbau eines sogenannten kalten Wärmenetzes zu machen. Das nach seiner Aussage innovative, hocheffiziente und bereits andernorts bewährte System, das mit sehr niedrigen Temperaturen nahe der Umgebungswärme betrieben werden kann, rechne sich allerdings erst dann, wenn sich über 90 Prozent der Grundstückseigentümer an das Netz anschließen. Echelmeyer: „Es wäre das erste Baugebiet in Steinfurt, in dem wir eine solche Versorgung aufbauen.“ Die Erschließung neuer Baugebiete mit Gas sei in Steinfurt endgültig vorbei.
Echelmeyer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass er den Steinfurter Ratsfraktionen die Vorteile dieses Netzes in absehbarer Zeit detailliert vorstellen will. Der CDU-Ratsherr und Vorsitzende des Planungsausschusses, Norbert Kerkhoff, der ebenfalls beim Startschuss für das neue Baugebiet dabei war, wollte Echelmeyer auch in den Planungsausschuss einladen, damit den Politikern auch dort diese zukunftsweisende Technik erläutert wird.
Otto versäumte es am Ende des Treffens nicht, die Zusammenarbeit mit dem Planungs- und Tiefbauamt sowie den Gutachtern bei der Entwicklung dieses Baugebiets zu loben: „Das war super.“ Auch dank der guten Kooperation und Abstimmung mit der Wasserbehörde beim Kreis Steinfurt sei die Wasserproblematik an der Münsterstiege gelöst worden.
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